Gotland 2018Reif für die InselSeptember 2018 |
Die erste Hälfte des Jahres 2018 war ereignis- und arbeitsreich:
- Nach Inkrafttreten der neuen Datenschutz-Grundverordnung habe ich zusätzlich zur (EDV-gestützten) Management-Beratung für einige Kunden die Aufgaben des Datenschutzbeauftragten übernommen, was sehr viel Arbeit mit sich brachte.
- Ich habe mit Grit im dritten Anlauf die Begleithundeprüfung bestanden und wir sind bislang schon ein paar Turniere gelaufen und zügig den Schritt von der Beginnerklasse A0 in die Leistungsklasse A1 geschafft.
- Ich habe den SV-Hundetrainerschein gemacht und angefangen, für unseren Hundesportverein SV OG Hordel-Heide Hundeschule-Stunden zu geben.
- Zusammen mit meinen Mitstreitern der Bürgerinitiative WernerFeld haben wir zahlreiche Aktionen organisiert, Fördermittel für unsere Öffentlichkeitsarbeit eingelobt und einen fachlich fundierten Einspruch zur Umwandlung des WernerFeldes in eine sogenannte "Allgemeine Siedlungsfläche" incl. Wohnverträglichem Gewerbe erarbeitet. (Grundlage hierfür waren zwei Schulungen zu dem Thema.)
- Und nach wie vor bin ich fleißig dabei, mich als sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Planung und Grundstücke für die Bochumer Wählergruppe „DIE STADTGESTALTER“ einzubringen.
Tatsächlich eine Menge Arbeit, die mir aber sehr viel Spaß macht und die ich für sinnvoll halte – trotzdem war ich – und sicher auch Andreas – nun reif für die Insel!
30.08.2018 – 31.08.2018 |
Wir hatten eine reibungsloste Fahrt. Gegen 23:00 Uhr erreichten wir unseren angepeilten Übernachtungsplatz in Oldenburg in Schleswig Holstein (in der Nachbarschaft vom Wallmuseum). Am nächsten Morgen ging es weiter mit der Fähre von Puttgarden nach Rödby, weiter über die Öresundbrücke und dann nach Oskarshamn. Auf der Fahrt durch Schweden hatte es viel Regen gegeben. Trotz des schlechten Wetters und einer ausgedehnten Mittagspause bei XXXXXXXtoefta kamen wir bereits gegen 17:30 Uhr in Oskarshamn an. Unsere Fähre sollte um 20:30 Uhr ablegen wir hatten also noch genug Zeit, mit den Hunden durch den Nieselregen einen Spaziergang im Hafenviertel von Oskarshamn zu unternehmen.
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| 01.09.2018 |
Von dem Parkplatz aus, auf dem wir übernachtet hatten, hatten wir einen tollen Blick über die Bucht auf Visby. Nach dem Frühstück gab es einen schönen Spaziergang: Wir folgten einem Rundweg durch das kleine Naturreservat. Dann ging es weiter der Küste entlang nach Süden. Wir fanden einen schönen Übernachtungsplatz an einer kleinen Marina namens Djupvikshamn mit Blick auf die beiden Inseln Söra und Lilla Karlsö – beides Naturschutzgebiete.
Andreas brach seinen abendlichen Angelversuch wegen Wind und mangels Erfolgsaussichten ab und wir ließen den Abend bei Wein bzw. Bier und Irmhilds Salzmandeln ausklingen. |
02.09.2018 |
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03.09.2018 – 04.09.2018 |
Andreas verbrachte den Nachmitttag und den Abend mit Angeln und ich machte nach einem Nachmittagsschläfchen in der Sonne einen Spaziergang mit den Hunden zu den Rauks bei Holmhäller. Am Abend schrieb ich an diesem Reisebericht und hatte eine Karte ausgebreitet, um die Lokalitäten korrekt aufzuschreiben. Beim Versuch, die Karte wieder zusammen zu falten, ereilte mich die Erkenntnis, dass Karten vom gleichen Berufszweig zusammen gefaltet werden, wie die Beipackzettel von Medikamenten.
Den Tag über bummelten wir so vor uns hin, gingen noch mal zu den weiter südlich gelegenen Rauks und am Abend fing Andreas vier Flundern. |
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05.09.2018 |
Mittlerweile bestätigte sich leider der Verdacht, dass der Kühlschrank nicht mehr kühlte. Zum Glück hatten wir eine elektrische Kühlbox dabei und Andreas sortierte den Inhalt von Kühlschrank und Kühlbox um. Im weiteren Verlauf des Nachmittags gab zu allem Überdruss die externe Steuerung der Kühlbox ihren Geist auf. Da der Schieberegler der Kühlbox nicht wirklich zuverlässig funktionierte und wir nicht wollten, dass unser Kühlgut entweder mangels Kühlung oder durch Frostschaden verdarb, beschlossen wir, die Kühlbox nun immer über einige Stunden kühlen zu lassen und dann auszuschalten.
Den Rest des Abends verbrachten die Mädels des Rudels gemütlich im Wohnmobil, während Andreas am Strand vergeblich versuchte, sein Angelglück vom Vorabend zu wiederholen. |
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06.09.2018 |
Nach dem Frühstück gingen wir mit den Hunden zu dem schnuckeligen Strand und die beiden ließen die Sau raus. Wie zu befürchten war, versuchten sie Meerwasser zu trinken und sich im vertrockneten Seetang oder Aas zu wälzen – sprich: sie benahmen sich, wie immer. Dann setzten wir unsere Fahrt nach Norden fort. Unterwegs gab es einen Einkaufsstopp, um Buzzelkäse (Hüttenkäse für die haarigen Mädels zum routinemäßigen Frühstücksabschluss), Aufbackbrötchen und Möhren (auch für die Hunde) zu kaufen. Seit drei Tagen nervte mich ein kleines Stück der harten Haut eines Apfelkerngehäuses, das zwischen meinen Schneidezähnen festsaß – deshalb suchten wir in dem kleinen Geschäft auch nach Zahnstocher. Bis auf die Zahnstocher fanden wir alles. Statt der Zahnstocher kaufte Andreas zwei Eis am Stiel. Aus dem Stielen schnitzte er dann mehrere Zahnstocher – einer davon erfüllte seinen Zweck und die anderen verstaute ich an einem sicheren Ort – Zahnstocher kann man immer mal gebrauchen.
Wir fuhren weiter die Küste entlang und suchten bei Gammelgarn einen Stellplatz – Platz gab es da genug, nur so recht wollte es uns da nicht gefallen und wir fuhren noch ein Stücken weiter. Mittlerweile war es im Vergleich zu den Vortagen ungewohnt wolkig geworden, aber immer noch recht warm und wenn die Sonne dann mal zwischen den Wolken rauslugte, wurde es richtig warm. Getreu dem Gotland-Motto „fahr weiter, wenn Du nicht überzeugt bist“ fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz auf der Halbinsel Sandvik. Nach einem relativ späten Mittagessen machten wir mit den Hunden noch einen schönen Spaziergang, der uns erst zum Hafen und dann am Wohnmobil und einer militärischen Anlage vorbei auf die Ostseite der Halbinsel führte. |
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07.09.2018 |
Am Nachmittag ging das Wallbaumrudel einen gut ausgebauten Fußweg nach Süden Richtung Sysneudd – das ist die Halbinsel, auf der wir die letzte Nacht verbracht hatten. |
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08.09.2018 |
Übernachten durfte man hier nicht, deshalb fuhren wir weiter zu unserer zweiten Option: Hide, ein Ort mit Campingplatz und einer Badestelle. Eine Stellplatzmöglichkeit ergab sich hinter einem alten Steinbruch. Das war uns aber nicht lauschig genug. Auf dem Parkplatz einer Badestelle gab es für uns Mittagessen und wir beschlossen die Klapperstenkusten bei Bäse anzusteuern.
In Slite steuerten wir einen größeren Supermarkt an und wunderten uns wieder. Diesmal über eine große Anzahl Personen, die in einer Reihe mit einem Blatt Papier in der Hand standen. Im Laufe der Schlange war eine windschiefe, grüne Kabine aufgestellt. Uns dämmerte es: Der morgige Sonntag war Wahltag und hier konnte man wohl vorab schon seine Stimme abgeben. Nachdem wir ein paar Lebensmittel gekauft hatten und Andreas am Bankautomat auch noch ein bisschen Bargeld ergattert hatte, steuerten wir die Klapperstenkusten an und fanden einen schönen Übernachtungsplatz.
Erst an einem winzigen Fischerdorf kehrten wir nach einer Fotopause um – wir waren etwas erschrocken, dass wir schon über zwei Stunden unterwegs waren. Auf dem Rückweg nahmen wir den kürzeren Weg auf der Straße, da wir noch vor Sonnenuntergang zurück am WoMo sein wollten. Nicht kurz vor, sondern bei Sonnenuntergang erreichten wir die Krabbe, die Hunde bekamen ihre Abendration Futter, ihre Möhre und ihre Kaustange und wir läuteten den Feierabend ein. |
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09.09.2018 |
Bis zum Mittag lag unser Stellplatz unter der Wolkengrenze und es war deutlich kühler, als an den letzten Tagen. Ich schrieb im Wohnmobil an unserem Reisebericht.
Wir kamen bis zum See Bästeträsk und machten noch einen Abstecher zur sagenumwobenen „Blauen Lagune“. Diese Stelle war auch eine Option für einen Übernachtungsplatz … man kann hier übernachten, muss aber nicht. Die „Blaue Lagune“ ist ein touristisch aufgemotzter Badesee, der wohl in einem ehemaligen Kiesabbau-Gebiet entstanden ist. Wir machten uns auf den Rückweg. |
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10.09.2018 |
Heute wollten wir nach Farö über zu setzten. Da wir bei unsrem gestrigen Spaziergang zu dem Schluss gelangten, dass der Fahrweg Richtung Norden auch für unser Hymermobil befahrbar ist, fuhren wir am Bästeträsk und an der Blauen Lagune vorbei. Einer Eingebung von Andreas folgend, machten wir einen Abstecher Richtung Hau im Nord-Osten. Hier gab es auch tolle Übernachtungsplätze – unter anderem den „Erwin Hymer Gedächtnisplatz“ – ja, so hatten wir vor Jahren einen tollen Übernachtungsplatz getauft, da wir annahmen, dass sonst noch kein Hymer diesen schönen Platz zu Gesicht bekommen hat. Leider wurde Andreas Befürchtung bestätigt: Die Straße, die zu diesen tollen Plätzen führte, war nur noch für Anlieger frei und da wir kein ernsthaftes Anliegen hatten, also auch für uns. Wir fuhren weiter nach Farösund und reihten uns nach einem kleinen Einkaufstopp in die erstaunlich lange Fährschlange ein. Dabei war die Länge der Fahrzeugschlange nichts gegen das, was einem wohl in der Hauptsaison erwartete. Auf der Straße zum Fähranleger sind in regelmäßigen Abständen Schilder aufgestellt, die einem mitteilten, wie lange man noch auf die Fähre zu warten hätte. Das entfernteste Schild verkündete eine Wartezeit von 3 Stunden.
Nach dem wir dann doch endlich auf Farö angekommen waren, führte uns unser Weg direkt zum „Gamla Hamn“ (alter Hafen). Wie so häufig auf Gotland war von der angepriesenen Sehenswürdigkeit eigentlich nichts mehr zu sehen. Dafür gibt es hier aber ein paar Rauks – unter anderem den sehenswerten „Hund“.
Unseren Übernachtungsplatz fanden wir diesmal am Süßwassersee Farnavik im Hinterland des Gamla Hamn. |
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11.09.2018 |
In Sundersand auf dem recht unspektakulären Gedenkplatz für Olof Palme machten wir Mittagspause, spülten Geschirr und erstanden zwei hübsche Gotlandsouvenirs.
Andreas ging angeln und ich schrieb bei einem Kaffee am Reisebericht. |
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12.09.2018 |
Wir machten einen langen Spaziergang entlang der Küste und im Hinterland und dann Mittagspause. Während des Mittagessens gab es einen kräftigen Schauer – der einzige richtige Regen, der uns in unsrem Urlaub belästigte – dazu kamm heftiger Wind. Nach langem Hin und Her beschlossen wir Farö zu verlassen und steuerten wieder die Klapperstenkusten an. Hier fanden wir einen Übernachtungsplatz im Windschatten, trotzten dem starken Wind und gingen noch ein Stückchen mit den Hunden spazieren. |
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13.09.2018 |
Der Wind hatte deutlich nachgelassen und der Tag begann freundlich. Beim Frühstück diskutierten wir aus, ob und wann wir an diesem vorletzten Urlaubstag auf Gotland den Standort wechseln sollten. Wir beschlossen, das freundliche Wetter auszunutzen und stellten die Champingstühle in den Windschatten vor die Krabbe. Nach dem Mittagessen und dem Geschirrspülen gingen wir noch einmal mit den Hunden für gut eine Stunde spazieren und verließen dann die schöne und einsame Klapperstenkusten … wer weiß, wann wir hier wieder hinkommen werden. Wir versuchten erfolglos auf der gegenüberliegenden Landzunge bei Hallshusk einen Stellplatz zu finden und fuhren dann Richtung Süden. Bei Nyhamn fanden wir ein hübsches Plätzchen neben dem geschossenen Mini-Fischereimuseum direkt am Meer. |
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14.09.2018 |
In der Nacht hatte der Wind und die Bewölkung leider wieder zugenommen. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir nach Visby und suchten dort ersteinmal das Einkaufszentrum auf: Die Krabbe brauchte Diesel und wir ein bisschen Essen – vor allem, etwas unkompliziertes für das morgige Frühstück auf der Fähre. Anschließend ging es in den Hafen, wo wir für die nächsten Stunden einen Parkplatz suchten. Wir bummelten gemütlich durch die Altstadt von Visby und aßen in einem Restaurant am zentralen Marktplatz eine leckere Pizza und tranken „Wisby Kloster Öl“. Überall in Visby war Deutsch zu hören: Das waren die Landgänger der Aida, die in Visby vor Anker lag. In einem kleinen, aber sehr gut sortierten Geschäft für Kaffee- und Tee-Zubehör kaufte sich Andreas einen Kaffeebecher. Gegen 16:00 Uhr gingen wir zur Krabbe zurück und tranken mit Blick auf’s Meer einen leckeren Kaffee „Andreas – Spezial“. Dann suchten wir unsren letzten Übernachtungsplatz auf Gotland auf: Högklint – dahin, wo vor 13 Tagen unsere Gotland-Rundreise begonnen hatte. |
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15.09,2018 – 16.09.2018 |
Um 5:45 Uhr ging der Wecker: Während ich mit den Hunden ein Morgenrunde machte, kochte Andreas Kaffee und Tee. Dann führen wir zum Fähranleger und checkten ein. Frühstück gab es, wie geplant an Bord. Der unruhige Seegang war deutlich zu spüren, aber zum Glück wurde Andreas nicht schlecht. Gegen 10:30 Uhr erreichten wir das Festland im Nieselregen und machten uns auf den Heimweg! |
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Resümee |
Gotland ist ein Paradies – wenn auch nicht für Angler, so aber für Wohnmobilisten, die nicht gerne auf Champingplätze möchten. Überall findet man tolle Übernachtungsplätze, auch wenn die Gebote und Verbote im Vergleich zu unseren letzten Reisen nach Gotland zugenommen haben, wie auch die Naturreservate. Aber wer weiß: vielleicht ist Gotland ohne Naturreservate in ein paar Jahren nicht mehr so schön. Das Müll-Entsorgungsproblem stellt sich in der Hauptsaison als unkritisch da: Auf den Rastplätzen gibt es in regelmäßigen Abständen Mülleimer. Wie wir aber auf unsrem ersten und gleichzeitig letzten Übernachtungsplatz feststellen mussten, endet die Hauptsaison Mitte September und die Mülleimer werden weggeräumt. Selten haben wir uns in einem Urlaub so gut erholt … Gotland, wir kommen bestimmt wieder! |
Am Abend des 30. Augusts ging es gegen 19:00 Uhr los – vorher hatte
ich zusammen mit den anderen Mitgliedern der Bürgerinitiative WernerFeld noch einen
Die Fähre fuhr mit ca. 10 Minuten Verspätung los, erreichte aber
überpünktlich den Hafen von Visby und Dank Andreas guter Reisevorbereitung fanden wir zügig
unseren ersten Übernachtungsplatz "Högklint", ein
Naturschutzgebiet mit Steilklippe ein Stückchen südlich von Visby.
Der Wetterbericht hatte für diesen Tag Regen voraus gesagt … prima
Regenwetter: Es war sonnig und angenehm warm.
Nach dem Mittagessen machten wir einen langen Spaziergang den Strand
entlang Richtung Norden. Dabei stellten wir fest, dass es stellenweise sehr
unangenehm roch – der flachen Ostsee sind die extremen Sommertemperaturen
nicht sehr gut bekommen.
Am nächsten Vormittag brachen wir unser Lager ab und fuhren ein
Stückchen entlang des Ekstrakustens Naturreservat
Richtung Süden. Während der letzte
Übernachtungsplatz visasvis der Naturschutzinsel
Lilla Karlsö lag, fanden wir heute ein lauschiges
Plätzchen am Strand gegenüber der Insel Stora Karlsö.
Mittags gesellte sich eines der freilaufenden, braunen Schafe zu uns
auf die großzügige, zum Meer hin offene Lichtung, auf der wir uns häuslich
niedergelassen hatten. Merle und Grit kommentierten die Gesellschaft des
Schafes mit tobenden Gebell, was das Schaf so garnicht
beeindruckte. Zu allem Überfluss kam auch noch ein zweites Schaf dazu. Erst
als ich in die Hände klatschend auf die beiden Schafe zuging, zogen sie sich
gemächlich zurück.
Am Abend versank die Sonne knapp über der Insel Stora
Karlsö und färbte den Himmel noch lange in tolle
Rottöne. Der Wind nahm ab und in der Nacht war es ganz still.
Nach einem gemütlichen Outdoor-Frühstück mit
Blick auf erfolglose Fliegenfischer fuhren wir weiter Richtung Süden. Auf der
Westseite der Südspitze Gotlands fanden wir kein Plätzchen, an dem wir den Tag
und die kommende Nacht verbringen wollten. Wir stoppten an einem
Sandstein-Steinbruch direkt am Meer und besichtigten die alten Einrichtungen
des Steinbruchs. Dann wechselten wir von der West- auf die Ostseite. Hier
gab es zwei Badestellen an einem schmalen Sandstrand. Aber an beiden Stellen konnte man vom Parkplatz aus das Meer nicht sehen. Das disqualifizierte die Stellen als Übernachtungsplatz und wir fuhren noch ein
Stückchen weiter. Bei den Rauks bei Hammershagehäller fanden wir einen tollen Standplatz mit Blick auf
das Meer und die Rauks.
Am nächsten Morgen beschlossen wir, noch einen Tag an
diesem tollen Platz zu bleiben. Irgendwann über den Tag fiel uns auf, dass es
im Kühlschrank nicht mehr richtig kalt war. Der Kühlschrank hatte schon
einmal einige Wochen vor dem Urlaub nicht richtig herunter gekühlt, was sich
dann aber wieder gegeben hat. Wir schoben dieses Intermezzo auf die extreme
Hitze und ließen das ganze auf sich beruhen - das war wohl ein Fehler.
Heute war dann aber doch ein Standortwechsel angesagt. Wir packten
unsere Sachen und fuhren ein paar Kilometer weiter nach Norden. Wieder fanden
wir einen tollen Stellplatz - dieamal am Badeplatz von Osterviken.
Dann kam die Geschichte mit dem malerischen Leuchtturm, der visasvis zu unserem Stellplatzs auf einer Landzunge lag.
Ursprünglich wollten wir dort übernachten, da die Landzunge aber
Naturschutzgebiet ist, ist das Übernachten dort aber verboten. Wir zogen also
zu Fuß zum Leuchtturm los. Auf der Landzunge trafen wir auf eine Herde
nichteingezäunter Kühe und ein junger Bulle machte sich offensichtlich einen
Spaß da draus, z.T. sehr nah auf uns zu oder an uns vorbei
zulaufen und inspirierte einen Teil der Herde, seinem Beispiel zu
folgen. Ich hatte Sorge, dass die Situation aus dem Ruder laufen könnte. Wir
beschlossen, die offensichtliche Rute der Herde zu verlassen und gaben das
Vorhaben auf, den Leuchtturm zu besuchen. In einem sehr großen Bogen
umrundeten wir die Kuhherde und gingen zurück zur
Straße.
Wie jeden Morgen begann auch dieser freundlich und wieder gab es ein
Outdoor-Frühstück.
Bei Folhammar machten wir einen Stopp,
besichtigten die Rauks und dehnten den Spaziergang
durch den lichten Kieferwald entlang des Kiesstrands aus.
Den heutigen Stellplatz fanden wir an einer einsamen und großzügigen
Stelle namens Herrvik (bei Djupvik)
gegenüber der Insel Östergarn Västra.
Wir wunderten uns, warum an diesem schönen Ort außer uns kein weiteres
Wohnmobil stand. Außerdem wunderten wir uns, dass es hier nicht wie üblich
nach Thymian roch, sondern nach Schnittlauch und tatsächlich fand ich im Kies
wachsende Schnittlauch-Halme,
Von hier aus konnten wir zu Fuß ein Stückchen weiter im Norden einen Blick auf den recht großen Hafen von Vassmur werfen.
Eigentlich hatten wir am Vortag beschlossen, auch den heutigen Tag an
diesem tollen Platz zu verbringen, aber es war bewölkt und es sah nach Regen aus. Also beschlossen wir, wenige Kilometer
weiter nach Grogarnsberget zu fahren. Hier gibt es in einem
Naturschutzgebiet ein Plateau auf dem in der
Eisenzeit eine Befestigungsanlage gestanden haben soll. Heute war davon nichts
mehr zu erahnen … anhand der Anhäufung von Steinen an einigen
Stellen war der Verlauf einer Mauer zu erahnen.
Unterwegs wunderten wir uns über das unerwartet hohe
Verkehrsaufkommen. Dann kamen wir an Unmengen geparkten Pkw entlang beider
Seiten der Straße Fahrzeuge vorbei. Der Grund erschloss sich uns dann einige
hundert Meter weiter: Hier gab es einen Markt mit Fahrgeschäften – nichts für
uns, weshalb wir das Weite suchten.
Nach einer kurzen Pause brachen wir bei freundlichen Wetter zu einem
kleinen Spaziergang auf, den wir entlang der Strandlinie immer
weiter nach Norden ausdehnten. Auf dem Weg kamen wir an etlichen tollen
Übernachtungsplätzen vorbei. Wir beschlossen, am nächsten Tag unseren
Stellplatz noch ein kleines Stück zu verlegen und ahnten, dass die kurze
Fahrt aufgrund des schlechten Zustands der Straße recht holprig werden würde.
In der Nacht fiel die Temperatur das erste Mal seit unserem
Aufenthalt auf Gotland auf 10 °C. Wir schliefen bis fas 9:00 Uhr – die
haarigen Wecker hatten verschlafen.
Das Wetter war freundlich und wir verlagerten wie geplant unseren Stellplatz
wenige Kilometer nach Norden. Wie geplant, war auch die Fahrt: Holprig! Passend zu der viedeodokumentierten Fahrt hing an
einem Baum ein Schild, auf dem im besten deutsch „SCHLECHTER WEG“ stand.
Nach dem Mittagessen setzten wir den Spaziergang von gestern fort –
auch um zu erkunden, ob wir unsere Krabbe die weitere Fahrt auf der Straße
zumuten könnten.
Während wir auf unsere Fähre warteten, gesellte sich der Inhaber
eines Biker-Shops zu uns, und wollte Details
über unser Wohnmobil wissen. Er war sichtlich angetan über die Ausstattung auf
so einer geringen Länge und meinte, dass im das Wohnmobil sehr gut gefallen
würde. Seine Erscheinung würde aber noch deutlich weniger als die unsere zu
diesem gediegenen Fahrzeug passen.
Irgend etwas schien mit dem heutigen
Fährbetrieb nicht zu stimmen: Auf einer der Fähren
bewegten sich sehr viele Personen und tummelten sich auf der Brücke. Diese
Fähre ließ sich auch recht viel Zeit, um über den Sund zu fahren.
Nach der Besichtigungstour machten wir Mittagspause auf dem Parkplatz
und danach ging es zu den Langhammar Rauks weiter im Norden. Mittlerweile war das Wetter
deutlich schlechter geworden und als wir den Besuch dieser Rauks beendet hatten, gab es einen kurzen Schauer.
Dieser Tag begann deutlich freundlicher, als der gestrige geendet
hatte. Nach dem Frühstück machten wir uns daran eine wichtige Aufgabe zu
erledigen: Wir brauchten Frischwasser. Am Tag zuvor hatten wir die Option des
Frischwasserzapfens an einer Marina mit WoMo-Stellplatz
erkundet – dafür brauchten wir aber 10 Kronen-Stücke, die wir nicht hatten.
Also suchten wir eine Möglichkeit Geld zu wechseln und fanden das Bistro
Albatros auf dessen Gelände sich neben jeder Menge Schrott ein paar
alternativ angehauchte Menschen tummelten. Andreas erfreute einen der
Menschen mit der Botschaft, dass er für einen Tank voll Wasser 50 Kronen (ca.
5 €) bezahlen wollte und so hatten wir die Frischwasseraufgabe gelöst.
Wir fuhren in den Norden von Farö und
unternahmen einen Spaziergang, in dessen Verlauf wir an dem Beam Up Spot kamen …
was nehmen die Leute hier so zu sich?
Anschließend fuhren wir wieder in den Süden der kleinen Insel – alles
keine Entfernungen. Hier wollten wir süd-östlichen Teil der Insel nach einem
Übernachtungsplatz suchen. Ein Stückchen östlich von Hammars
fanden wir einen tollen Platz mit Blick auf die Bucht von Sunderssand
und einem Kieferwäldchen im Rücken, das uns Windschutz gab, denn mittlerweile
hatte sich das Wetter wieder verschlechtert und es hatte sogar ein bisschen
geregnet.
Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück ein kleines Stück
weiter in eines der zahlreichen Naturschutzgebiete. Neben einem Parkplatz
konnte man sich einen der für Gotland typischen Miniaturschuppen ansehen. Dem
Schuppen schloss sich ein mit dicken Ketten umrandete, rechteckige Fläche mit
einem Gedenkstein an, vor dem ein Kranz abgelegt war. Später erfuhren wir aus
einer Informationstafel, dass hier englische Soldaten bestattet waren, die um 1880 an Cholera
gestorben waren.




